Bis zum Jahre 1959 bestand in der Ortsrandlage von Tuningen der landwirtschaftliche Betrieb mit einer Betriebsfläche von insgesamt 12 ha. Der Viehbestand bestand aus 7 Kühen, 10 Stück Jungvieh, 2 Pferden und 40 Mutterschweinen. Mit den Pferden wurden neben der Landwirtschaft her noch Lohnfuhren gemacht und im Winter im Wald Holz angerichtet. Im Jahre 1959 bestand die Möglichkeit, den Betrieb auszusiedeln
Gemeinsam mit der Württembergischen Landsiedlung Stuttgart entstand
zwischen Tuningen und Sunthausen ein klassischer Aussiedlerhof, der
Birkenhof.
Der Birkenhof liegt eingebettet in einem niedrigen Hügel, umgeben von
Grünflächen und Pappeln in herrlicher Lage, ruhig und mit fantastischer
Fernsicht in Richtung Fürstenberg.
Die Anfahrt erfolgt über die A81 Stuttgart-Singen (westlicher Bodensee) und ist über die Autobahnausfahrt Tuningen, Richtung Donaueschingen, am besten zu erreichen.
Die Zufahrt erfolgt über eine Birkenallee von der Hauptstrasse zwischen Sunthausen und Tuningen.
Im März 1960 wurden die neu erstellten Wohn- und Betriebsgebäude des Birkenhofes bezogen. Von der Württembergischen Landsiedlung Stuttgart wurden 8 ha Land käuflich erworben, so dass eine Eigentumsfläche von 20 ha bestand. Zusätzlich wurde jährlich angebotenes Pachtland in Bewirtschaftung genommen. Der Viehbestand und die Betriebsfläche wurden so sehr schnell vergrössert.
Am 1.April 1978 um 15:30 brannte das komplette Betriebsgebäude des Birkenhofes bis auf die Grundmauern nieder. Mit verbrannt ist der gesamte Viehbestand von 28 Milchkühen und 20 Stück Jungvieh. Die 105 Schweine konnten gerettet werden.
Diesmal unter Mitwirkung der Badischen Landsiedlung Karlsruhe wurde
ein neues Betriebsgebäude geplant.
Es entstand ein neuer Boxenlaufstall mit 42 Liegeplätzen für Milchkühe und 7 Boxen für Jungvieh. Im Frühjahr 1979 konnten die neuen Betriebsgebäude bezogen werden. Angefangen wurde mit 35 schwarzbunten Färsen aus Osnabrück. Zusätzlich wurde ein Zuchtbulle gekauft, der für den Nachwuchs von gutem Milchvieh sorgen sollte.
Die Milchproduktion stieg rasch an und der Betrieb spezialisierte sich immer mehr auf Milchproduktion, da diese damals am rentabelsten war.
Der weibliche Nachwuchs wurde zur Bestandsergänzung benötigt während die männlichen Jungtiere als Mastbullen vermarktet wurden.
Dies wurde im Laufe der Jahre immer unrentabler da die schwarzbunte Rasse eine reine Milchviehrasse ist und so wurde beschlossen in die Herde von schwarzbunten Kühen einen Fleckviehbullen einzukreuzen.
Durch diese Einkreuzung der Zweinutzungsrinderrasse Fleckvieh war es möglich, sowohl eine gute Milchleistung als auch eine gute Absatzmöglichkeit des Jungviehs zu gewährleisten.
Da die hygienischen Vorschriften der Milchproduduktion sehr streng sind
und auch gehandhabt wurden, konnte die Milch wegen der niedrigen Keim- und
Zellzahlen immer in Güteklasse 1 eingestuft werden.
Die Schweinezucht, anfangs noch nebenher betrieben, wurde im Laufe der Jahre immer weniger und wurde dann ganz eingestellt.
Aufgrund struktureller Veränderungen auf dem Birkenhof und wegen des starken
Preisverfalles bei der Milch wurde die Milchproduktion zum 31.12.2008 ganz
eingestellt.
Die Milchkühe wurden als Nutztiere weiterverkauft während die weiblichen Jungrinder als Mutterkuhtiere weiter gehalten werden.
Zur gleichen Zeit wurde eine Gallowayherde mit ca. 10 Muttertieren und dem starken Gallowaybullen Nemo übernommen, der jetzt im gesamten Bestand auch bei den Fleckviehkühen für den nötigen Nachwuchs sorgt.
Ein Teil des Grünlandes wurde eingezäunt um die Herde während des Sommers weiden zu lassen.
Die Jahreszeiten auf dem Birkenhof |
Frühling |
Sommer |
Herbst |
Winter |
Carlos, der Wächter des Birkenhofs |